Neue Porzellan und Tonmassen
Markus Böhm hat ein neues Porzellan entwickelt, welches die im Holzbrand so geliebten Eigenschaften besitzt. Es hält 1300°C Brenntemperatur aus, wird dünn transluzent und zeigt rosa-rote Ausblühungen durch den minimalen Anteil an Eisenoxid. Natürlich habe ich einen Materialtest durchgeführt.
Die Brenntests im Holzofen waren sehr vielversprechend.
Nach dem Brand sah das Porzellan auch sehr gut aus. Erst bei näherem Hinsehen zeigen sich die Schwächen der Masse. Die Brennschwindung passt offensichtlich nicht zur Schwindung der Salzglasur. Es entstehen Spannungen durch eine „zu große“ Glasur und es kommt zu Abplatzern. Dies kann man sehr gut an der Oberkante des Bechers sehen. Besser ist es erkennbar, wenn man einen Becher zerbricht und auf die Kanten blickt. An der Kante kann man mit dem Fingernagel die Glasurflakes abbröseln. Da muß Markus noch mal bei und das Rezept korrigieren.
Ich bin immer auf der Suche nach Tonmassen, die beim Holzbrand schöne Farben ergeben. Neulich fand ich eine Tonmasse, die fast 5% Eisenoxid enthält und lt. Datenblatt 1300°C aushält. Sie brennt zwar orange, aber unter Reduktion kann das ja ganz anders sein. Also wurden 2 Proben im Holzofen mitgebrannt.
Die Resultate sind toll. Schöne Flammenspuren, der richtige Farbton, Ascheanlagerungen, also perfekt. Schaut man aber den Becher von oben an, sieht man, daß der Becher sich ziemlich verzogen hat. Also ist die Stabilität bei 1300°C nicht so gut, wie nach Datenblatt erwartet. In einem nächsten Experiment wird der Ton nun als Engobe verwendet werden.
Related posts:
In diesem Beitrag gibt es Bilder von Shrinking Shino, der Ostseeglasur mal im Holzbrand, Seladon4, M...
Die Tesshaglasur zeichnet sich durch einen sehr hohen Eisenoxidgehalt aus.
2017 hatte ich wieder Gelegenheit, die Resultate 2016 des Teekannen-Wettbewerb der ortsansässigen Tö...